Debussy Claude: IMAGES 2

„Poissons d'or“ (Goldfische) als das dritte Stück aus Claude Debussys Sammlung IMAGES 2 für Klavier (1907/08) ist zweifelsohne auch als das bekannteste aus dieser Sammlung zu verstehen: schillernd-virtuos, stetig in wilder Bewegung – das Wasser als Symbol ständiger Wandelbarkeit. Unter anderem mit raschen Wechseln zwischen Dur und Moll veranschaulicht Debussy hier den wechselhaften Charakter dieses Elements.
Die anderen beiden Stücke stehen in Qualität und charakterlicher Aussage dem eben Genannten in nichts nach. Sie beziehen ihre musikalischen Aussagen von eher dunkel-melancholisch gefärbten bildhaften Vorstellungen, so etwa im ersten Stück „Cloches à traver les feuilles“ (Durch Laub hindurch klingende Glocken) bei dem sich als mitunter „fahl“ zu empfindendes Glockengeläut (Totenglocken) mit dem „Rascheln“ des Waldlaubes vereint. Aus der Ferne hinzutretende exotisch anmutende Klänge rücken diese als verklärt-düster zu wertende Atmosphäre in ein merkwürdig zwiespältiges Licht.
Die „Erinnerung“ oder die „Sehnsucht“ nach etwas Vergangenem spiegelt sich dann in der beeindruckenden Klangstudie „Et la lune descend sur le temple qui fut“ (Und der Mond senkt sich über den vergangenen Tempel) bedeutende wider – ein von tief empfundener Melancholie klanglich und räumlich weit gefasstes Bild.
Vorliegender Ausgabe ist eine CD mit den Stücken beigefügt.