Beethoven Ludwig Van: SONATE F-DUR OP 5/1

Ludwig van Beethovens kompositorische Auseinandersetzung mit dem Violoncello als Soloinstrument erstreckt sich auf einen recht großen Schaffenszeitraum. Die 5 Sonaten und 3 Variationswerke für die Besetzung ‚Violoncello und Klavier‘ entstanden zwischen 1796 und 1815 und bilden einen bemerkenswerten Höhepunkt der klassischen Duo-Literatur: „In ihnen erweist sich, dass das Violoncello ein der Violine ebenbürtiges Soloinstrument ist, das dieser – bei andersartigem Timbre – in der Höhe kaum nachsteht und ihr zusätzlich die sonore Basslage voraushat. So setzt Beethoven denn auch den kantablen Farbenreichtum aller Lagen dieses Instruments ebenso geschickt ein wie seine konzertant-virtuosen Möglichkeiten, um es vom Klavier abzuheben und zu einem bereits relativ gleichberechtigten Partner zu machen“ (Reclams Kammermusikführer).
In einer beim US-amerikanischen Verlag ‚International Music Company (IMC)‘ erschienenen Ausgabe von Pierre Fournier liegt hier die SONATE F-DUR OP 5/1 vor, die gemeinsam mit derjenigen in g-Moll (op. 5/2) 1796 entstanden ist und eine frühe Werkgruppe für die Besetzung ‚Violoncello und Klavier‘ bildet, die Beethoven zudem ‚König Friedrich Wilhelm II.‘ widmete.
Das F-Dur-Werk erweist sich genauso wie dasjenige in g-Moll als bemerkenswert in der Satzanlage: Dem eigentlichen, eröffnenden Sonaten-Allegro ist eine weitgespannte, langsame Einleitung vorangestellt (‚Adagio sostenuto‘), die nach 34 Takten mittels Fermate auf einem Halbschluss (Dominatseptakkord c-e-g-b) „stehenbleibt“, kurz verharrt, um dann übergehen zu können in den auf der Tonika F-Dur einsetzenden ‚Allegro‘-Teil. Dieser wiederum ist in seinen Ausmaßen mit 366 Takten recht breit angelegt, erweist sich als raffinierter, sehr spielfreudig angelegter und mitunter von gesteigerter instrumentaler Virtuosität durchdrungener Satz, ebenso wie das die Sonate beschließende Rondo ‚Allegro vivace‘.