Reinecke Carl: SONATE 1 A-MOLL OP 42

In höchstem Maße bemerkenswert an Carl Reineckes 3 Cello-Sonaten ist die Tatsache, dass es sich dabei um große, ausgewachsene romantische Kammermusikwerke von handwerklich außerordentlicher Qualität handelt, dass diese als weniger beachtete Musiken um Schumann und Brahms aber bis ins 21. Jahrhundert weitgehend unbekannt geblieben sind und höchstens für Spezialisten und echte Reinecke-Kenner künstlerischen Wert besaßen.
Glücklicherweise werden Reineckes Kostbarkeiten aber inzwischen vom breiteren Publikum wiederentdeckt, finden Neuauflagen in namhaften Editionen und Aufnahme in das Repertoire von Cellisten bzw. Duos.
Hier liegt nun die im Jahr 1855 erstmals erschienene SONATE 1 A-MOLL OP 42 für Violoncello und Klavier vor. Es handelt sich dabei um ein formal und inhaltlich sehr groß ausgelegtes Werk in traditionalistisch klassisch-romantischer Durchgestaltung, dass Brahms-Nähe spüren lässt, dass in klanglicher Hinsicht aber sehr klare persönliche Züge zu erkennen gibt, zumal Brahms‘ erster kompositorischer Beitrag innerhalb dieser Gattung (Sonate e-Moll op. 38) überhaupt erst in den 1860er Jahren komponiert wurde.