Faure Gabriel: SICILIENNE OP 78

In einer von Tomislav Butorac neu revidierten Ausgabe liegt hier die populäre SICILIENNE OP 78 für Violoncello und Klavier von Gabriel Fauré (1845-1924) vor.
In dieser 1898 eingerichteten Besetzung widmete der Komponist das Stück dem Cellisten William Henry Squire (1871-1963).
Die Entstehungsgeschichte der ‚Sicilienne‘ indes ist mehrschichtig: Ursprünglich sollte sie Bestandteil einer Schauspielmusik zum Stück ‚Le bourgeois gentilhomme‘ („Der Bürger als Edelmann“) von Molière sein, doch dieses Vorhaben zerschlug sich. So fand das Stück später in andere musikalische Zusammenhänge: Zum einen verwendete Fauré es im Rahmen der Schauspielmusik bzw. Orchestersuite (3. Satz, Allegretto molto moderato, g-Moll) zu Maurice Maeterlincks ‚Pelléas et Mélisande‘ (op. 80), zum anderen legte der Komponist es als kammermusikalische Einzelbearbeitung in der Besetzung Violoncello (alternativ Violine) und Klavier vor. Beide Fassungen stammen aus dem Jahr 1898.
Das formal dreiteilig aufgebaute Stück steht in g-Moll (Mittelteil: Es-Dur) und ist gekennzeichnet durch eine sanft wiegende, weich vorangehende musikalische Bewegung. Charakteristikum hierbei sind die weit ausschwingenden melodischen Linien in lieblich-melancholischer Färbung.