Die Fuge für Violine solo wurde nach Alfred Schnittkes Tod in dessen Archiv aufgefunden. Das Werk ist nicht datiert, doch es ist bekannt, dass es aus dem Jahre 1953 stammt. Es ist bereits meisterhaft gearbeitet und zeigt nicht nur eine gründliche Kenntnis des Instrumentes, sondern auch einige charakteristische Stilmerkmale Schnittkes. Es ist interessant zu beobachten, wie der Komponist das Thema der Fuge behandelt, dessen Diatonik durch das Erscheinen der chromatischen großen Sept geradezu explodiert. Die Entwicklung des Themas mündet in eine „Sackgasse“, aus der der Komponist nach einigen Versuchen endlich einen Ausweg in die Coda findet. Die Fuge ist interessant „instrumentiert“, indem ihr Thema in verschiedenartigen Gestalten erscheint, selbst im Pizzicato, was praktisch bei keinem Werk dieser Gattung zu finden ist. Die Uraufführung dieser Fuge fand am 23. Oktober 1999 in New York durch Oleh Krysa statt.
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