Smetana Bedrich: TRIO G-MOLL OP 15

Bedrich Smetanas hochbedeutendes TRIO G-MOLL OP 15 entstand im in den Herbstmonaten 1855 und ist gewissermaßen als eine Kammermusik von bekenntnishaftem Charakter mit „autobiographischem Bezug“ zu verstehen. Der Komponist schrieb es anlässlich des Todes seiner geliebten Tochter Bedriska: „Erinnerung an mein erstes Kind Bedriska, welches uns durch sein außerordentliches Musiktalent entzückt hat, jedoch uns durch den unerbittlichen Tod im Alter von viereinhalb Jahren entrissen wurde.“
Ergebnis ist ein Werk von großartig gelungener formal-inhaltlicher Ausgestaltung, in welchem zwar die „Trauerverarbeitung“ als äußerer Impuls gegeben war, „das Trio [aber] auch gleichsam ‚absolut‘ zu wirken [vermag], ohne dass es der Kenntnis des leidvollen Anlasses bedarf. Smetanas unverkennbarer, aber nie aufdringlicher böhmischer Tonfall und sein spezifisches Musikantentemperament, die seinen Personalstil so unverwechselbar machen, tragen dazu bei.“ (zitiert aus: Reclams Kammermusikführer).
Genau in diesem Zusammenhang erstaunt jedoch auch die stilistische Nähe zu Johannes Brahms: die Art und Weise der motivisch-thematischen Verarbeitung, Ähnlichkeiten in Form, Charakter und Ausdruck einzelner Sätze, konfliktrhythmische Behandlung.
Smetanas G-Moll-Trio ist zweifelsohne zu den Perlen romantischer Klavier-Kammermusik zu zählen.