Killmayer Wilhelm: TRIO (BRAHMS BILDNIS)

Vorliegend hier vom deutschen Komponisten Wilhelm Killmayer (1927-2017) das 1976 entstandene TRIO (BRAHMS BILDNIS) für Violine, Violoncello und Klavier.
Killmayer, der unter anderem bei Carl Orff in München studierte und später selbst an der dortigen Musikhochschule als Professor lehrte, ist als außergewöhnliche Komponisten-Persönlichkeit der Gegenwart zu nennen. Bereits sehr früh wandte er sich von den Entwicklungen serieller Musik und damit der sogenannten Avantgarde ab und entwickelte in einer intensiven Auseinandersetzung insbesondere der Musiktradition des 19. Jahrhunderts einen ganz unnachahmlich persönlichen Stil von prägnanter Aussagekraft.
Das ‚Brahms-Bildnis‘ „Bildnis ist ein einsätziges Klaviertrio von circa 12 Minuten Dauer. Es kann, wenn man den Titel wichtig nimmt, ein Portrait der Person Johannes Brahms', nicht seiner Musik darstellen und verweist im Duktus auf die Blütezeit des Klaviertrios im 19. Jahrhundert. (…). Man kann das Stück als Psychogramm der verborgenen inneren Lebenschaotik von Brahms deuten und sein Bestreben, diese musikalisch zu bewältigen.“ (Wilhelm Killmayer).
Aus einem anfänglichen Zwiegesang zwischen Violine und Violoncello, bei dem die Violine solistisch hervortritt, entwickelt sich eine vom Klavier im Verlauf vorangetriebene Musik mit großen dynamischen Steigerungen bis hin zu ‚gehämmerten Klavierakkorden‘ in extremer Lage.
Die Rückführung in eine ‚quasi-Reprise‘ und einen schmerzerfüllten, finalen Gesang beenden dieses klanglich ungemein fesselnde Klaviertrio.