Marschner Heinrich: ROMANZE

Heinrich August Marschner (1795-1861), ein Zeitgenosse Carl Maria von Webers, hat als Komponist in erster Linie nachhaltige Bedeutung durch sein Opernschaffen erlangt, doch hat er mit 2 Sinfonien und einer größeren Anzahl Klavierkammermusik- und Klavierwerken, darunter Sonaten, Variationen, Rondos und Charakterstücke ein recht gewichtiges Instrumentalwerk hinterlassen.
Marschner schrieb insgesamt 7 Klaviertrios und 2 Klavierquartette, Werke, die in der klassisch-romantischen Tradition fest verankert sind und sich stilistisch etwa zwischen Beethoven und Weber auf der einen sowie Mendelssohn und Schumann auf der anderen Seite einordnen lassen. Sie zeichnen sich in ihrer durchdringend romantischen Sprache durch klanglichen Ideenreichtum, Fantasie und Expressivität aus.
In der heutigen Zeit werden abgesehen von den Opern Marschners Werke kaum noch aufgeführt, Notenausgaben seiner Klavierkammermusik in Form von Neu- oder Nachdrucken sind käuflich quasi nicht zu erwerben.
Eine Ausnahme bildet die hier vorliegende ROMANZE für Violine, Violoncello und Klavier. Hierbei handelt es sich im eigentlichen Sinne um den 2. Satz (Andante con moto, B-Dur) aus dem ‚Klaviertrio Nr. 5 d-Moll op. 138‘ (1848): ein von weit gespannter, wundervoller Melodik durchdrungener Satz, der Violine und Violoncello in einem herrlichen, singenden Dialog zur vollen Geltung kommen lässt, wobei dem Cello über weite Strecken die melodisch führende Rolle zugeteilt ist.
Bei ‚Wollenweber‘ ist diese ‚Romanze‘ innerhalb der dort verlegten Reihe ‚Unbekannte Werke der Klassik und Romantik‘ (Nr. 144) in Form einer Klavierpartitur inklusive Solostimmen erschienen.