Faure Gabriel: QUARTETT 2 G-MOLL OP 45

Gabriel Fauré (1845-1924) hat den Bereich der Klavierkammermusik mit mehreren, mitunter als hochbedeutend zu erachtenden Werken bedacht: Neben den beiden Sonaten für Violine und Klavier in A-Dur op. 13 (1876) und in e-Moll op. 108 (1917) und den beiden Sonaten für Violoncello und Klavier in d-Moll op. 109 (1918) und in g-Moll op. 117 (1921) schrieb Fauré mit dem Klaviertrio d-Moll op. 120 (1923) den Klavierquartetten c-Moll op. 15 (1879) und g-Moll op. 45 (1886) sowie den Klavierquintetten d-Moll op. 89 (1906) und c-Moll op. 115 (1921) auch Kammermusik in größerer Besetzung.
Die Werke Faurés haben Gewicht und zeichnen sich insbesondere „durch klare Strukturen, dezente Farbigkeit und eine damals neue Kunst der poesievollen Andeutung“ (Reclams Kammermusikführer) aus, die als Resultat des Prozesses der Loslösung und Überwindung „vom Einfluss und Vorbild der deutschen Romantik“ (ders.) zu verstehen und einzuordnen.
Vorliegend hier in der Ausgabe von Isidor Philipp (1863-1958) das QUARTETT 2 G-MOLL OP 45 für Violine, Viola, Violoncello und Klavier, welches Hans von Bülow (1830-1894) zugeeignet ist.
Aufgebaut ist es in 4 Sätzen: I. Allegro molto moderato – II. Allegro molto – III. Adagio non troppo – IV. Allegro molto.
Kompositorisches Hauptmerkmal dieses Klavierquartettes ist ein zyklusstiftender, satzübergreifender Zusammenhang, der mittels eines in der Exposition des Kopfsatzes exponierten, zentralen Thema, welches im Sinne eines „Leitmotivs“ in variierter, abgewandelter Form auch in den anderen Sätzen prägend in Erscheinung tritt, erzielt wird.