Arensky Anton: QUARTETT OP 35

Vorliegend hier aus Reihen des Verlags ‚Walter Wollenweber‘ eine Neuausgabe mit Anton Arenskys QUARTETT OP 35 für Violine, Viola und zwei Violoncelli, das dieser ‚à la memoire de P. Tschaikowsky‘ 1894 im Sinne einer Trauermusik auf den kürzlich verstorbenen großen Kollegen schrieb.
Dieses Werk lässt sich als typisch russisch bezeichnen, da alle 3 zugrunde liegenden Sätze indirekt und direkt Bezug zur Musik dieses Landes nehmen: Schon die Besetzung mit zwei Violoncelli (anstatt zwei Violinen) verleiht dem Quartett eine dunkle Klangfarbe und lässt zuweilen die Atmosphäre einer Trauerfeier in einer russisch-orthodoxen Kirche aufkommen, der Kopfsatz beruht auf einem psalmodierenden Thema aus der altrussischen Kirchenmusik. Der Mittelsatz ist eine Variationsreihe über Tschaikowskys Kinderlied Opus 54 Nr. 5 („Als noch ein Kind war Jesus Christ“ als Thema, 7 Variationen und Coda), im Finale bildet zunächst ein Thema der russischen Totenmesse als langsame Einleitung die Grundlage, bevor mit dem berühmten ‚Slava‘-Thema, bedeutende Volksweise und russische Krönungshymne, das in eine kraftvolle Doppelfuge ausgearbeitet wird, diese Quartettmusik endet.