Berwald Franz: KONZERT 5 CIS-MOLL

Franz Berwald (1796-1868), von Hause aus Geiger, stammt aus einer weit verzweigten Musikerfamilie, und gilt bis heute als einer der bemerkenswertesten Komponisten Schwedens.
Er bildete sich im musikalischen Bereich vorwiegend autodidaktisch, auch ergriff er zwecks Sicherung seines Lebensunterhalts zeitweilig verschiedene andere Berufe. So gründete er in Berlin ein Institut für Orthopädie, das er über längere Zeit sehr erfolgreich leitete, zudem führte er später in Schweden auch eine Glasfabrik und ein Sägewerk.
Berwalds zwischen 1842 und 1845 entstandenen insgesamt 4 Sinfonien gelten als seine Schlüsselwerke, weisen ihn als erstklassigen Komponisten aus, der sich zwar stilistisch an Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn-Bartholdy oder aber Carl Maria von Weber orientiert, der aber dennoch eine höchst eigenständige Tonsprache entwickelt: „…es ist die Suche nach einer unverbrauchten musikalischen Sprache. Aus dieser Suche resultiert, übrigens ähnlich wie bei Joseph Haydn und ähnlich wie auch bei seinem Stockholmer Vorgänger Joseph Martin Kraus (1756-1792), ein geradezu „avantgardistisches“ Temperament…“ (Hartmut Lück, aus: Der große Konzertführer).
Vorliegend hier Franz Berwalds KONZERT 5 CIS-MOLL (1820) für Violine und Orchester, eines von insgesamt 3 konzertanten Werken, die der Komponist für sein Instrument geschrieben hat (des Weiteren existieren ‚Thema und Variationen B-Dur für Violine und Orchester‘ (1817) sowie ‚Konzert E-Dur für 2 Violinen und Orchester‘ (1817)).
Es handelt sich beim Cis-Moll-Konzert um ein Werk, das noch recht deutlich in der klassischen Tradition eines Beethoven oder Weber verwurzelt scheint, bei dem aber schon ansatzweise stilistische Eigenheiten Berwalds, insbesondere was Fragen der Instrumentation anbetreffen, zu Tage treten.
3 Sätze wie folgt liegen zugrunde: Allegro moderato – Adagio – Rondo: Allegretto.