Schubert Franz: AVE MARIA OP 52/6 D 839 B-DUR

Johannes Palaschko hat Franz Schuberts populäres AVE MARIA OP 52/6 D 839 B-DUR in einer sehr ansprechenden instrumentalen Fassung für Violine (alternativ Violoncello) und Klavier herausgebracht.
In der Atmosphäre des ‚Lento ed espressivo‘ entspinnt sich über weich-federndem in 16tel-Sextolen vorangehendem Klanggrund der Klavierbegleitung die Solo-Kantilene der Violine, wobei die ursprüngliche Liedmelodie mitunter figurativ ausgestaltet, variiert wird.
Bei Schuberts ‚Ave Maria‘ handelt es sich genaugenommen um ein Kunstlied aus dem Jahr 1825: ‚Ellens Gesang III‘ (Hymne an die Jungfrau: „Ave Maria! Jungfrau mild!“) für Frauenstimme und Klavier.
Es ist die Nr. 6 aus einer Sammlung von insgesamt 7 Liedern op. 52, die als Textgrundlage das Gedicht ‚The lady oft he lake‘ („Das Fräulein vom See“) von Walter Scott (1771-1832) haben, welches Adam Storck (1780-1822) ins Deutsche übersetzte.
‚Ellens Gesang III‘ wurde über den Zyklus hinaus vor allem durch Bearbeitungen fremder Hand populär: Der ursprüngliche Liedtext wurde dabei mit Ausnahme des „Ave Maria!“ zu Beginn gegen das lateinische ‚Ave-Maria-Gebet‘ ausgetauscht und hat sich in dieser Form zum Beispiel in Gottesdiensten, Hochzeiten oder auch Beerdigungen als Gesangsnummer etabliert, wird dann auch (fälschlicherweise) als Schuberts ‚Ave Maria‘ bezeichnet. Zudem gibt es inzwischen eine Reihe instrumentaler Bearbeitungen dieses Stückes, die hier betreffende ist ein Beispiel von vielen.