Tobias Rudolf: QUARTETT 1

Vom estnischen Komponisten und Rimski-Korsakow-Schüler Rudolf Tobias (1873-1918) sind zwei vollständige Streichquartette (d-Moll (1899) und c-Moll (1902)) überliefert, ein weiteres blieb unvollendet.
Es handelt sich dabei um groß angelegte Werke in traditioneller Viersätzigkeit aus der frühen Schaffensphase des Komponisten.
Das hier vorliegende QUARTETT 1 mit den Sätzen ‚Allegro con moto – Andante mesto (Et in Arcadia ego) – Scherzo (Allegro grazioso) – Allegro‘ aus dem Jahr 1899 entstand anlässlich eines Kompositionswettbewerbs für Kammermusik.
Struktur und Stil des etwa 30-minütigen Werkes verweisen auf Vorbilder wie Beethoven und Schubert, der langsame Satz (Andante mesto (Et in Arcadia ego)) bringt Rudolfs Sehnsucht und Liebe zu seiner Heimat zum Ausdruck.
Dieses D-Moll-Quartett gilt als das erste estnische überhaupt und bedarf im Hinblick auf seine bemerkenswert feine kompositorisch-künstlerische und klangliche Ausgestaltung einer besonderen Beachtung.