Tschaikowsky Pjotr Iljitsch: SERENADE C-DUR OP 48 + SUITE 4 OP 61 (MOZARTIANA)

Mit der SERENADE C-DUR OP 48 + SUITE 4 OP 61 (MOZARTIANA) sieht man sich zwei bemerkenswerten Ensemble-Musiken Peter I. Tschaikowskys aus den 1880er Jahren gegenüber, die auf ihre jeweils ganz besondere Art und Weise traditionelle Formmuster und Stilistiken des klassischen und barocken Zeitalters aufgreifen und in ein ausdrucksgesteigertes, romantisches Klanggewand kleiden, wobei sich hier Tschaikowskys große Meisterschaft in Bezug auf Instrumentation bzw. instrumentale Bearbeitungstechnik zu erkennen gibt.
Die ‚Serenade C-Dur op. 48‘ für Streicher entstand 1880 und ist Karl Albrecht (1836–1893) gewidmet. Zu seiner Erstaufführung gelangte das Werk am 30.10.1881 in St. Petersburg unter Eduard Nápravnik. 4 nach klassischem Vorbild zyklisch geordnete Sätze liegen zugrunde: I. Pezzo in forma di sonatina: Andante non troppo—Allegro moderato (C-Dur) – II. Valse: Moderato. Tempo di Valse (G-Dur) – III. Elegia: Larghetto elegiaco (D-Dur) – IV. Finale (Tema russo): Andante—Allegro con spirito (C-Dur).
Die Suite Nr. 4 op. 61 für Orchester, die zudem „Mozartiana“ betitelt ist, stellt keine originale Komposition dar, sondern ist eine Instrumentierung von vier einzelnen Klavierstücken Mozarts bzw. im Fall des 3. Satzes (‚Ave verum‘) einer Mozart-Transkription Franz Liszts.
Die 4 Sätze I. Gigue. Allegro (G-Dur) – II. Menuet. Moderato (D-Dur) – III. Pregheira. Andante non tanto (B-Dur) – IV. Thème et variations. Allegro giusto (G-Dur) beziehen sich dabei auf jeweils folgende Vorlagen: Eine Kleine Gigue in G-Dur, für Klavier (1789) KV 574 – Minuet in D-Dur, für Klavier (1786–87) KV 355/576b – ‚Ave Verum Corpus‘, Motette für gemischten Chor, Streicher und Orgel (1791), KV 618 in der Adaption Franz Liszts (À la Chapelle Sixtine) für Klavier (1865),
Variationen über „Unser dummel Pöbel meint“ aus Gluck's ‚Pilger von Mekka‘ in G-Dur, für Klavier (1784) KV 455.