Fischer Johann Caspar Ferdinand: SUITE 5 + 6 JOURNAL DU PRINTEMS 3

Johann Caspar Ferdinand Fischer (um 1665-1746), der seit 1695 bis zu seinem Tod Hofkapellmeister der Markgrafen von Baden war, gilt als einer der einflussreichsten süddeutschen Barockkomponisten auf dem Gebiet der Instrumentalmusik.
Sein umfangreiches Werk, das mitunter durch viele französische Einflüsse durchdrungen ist, hat wahrscheinlich auch maßgebliche Impulse auf Johann Sebastian Bachs (1685-1750) kompositorischen Schaffen ausgeübt.
Fischers 8 Orchester-Suiten, die etwa zwischen 1690 und 1695 entstanden sind und als Sammlung unter dem Titel ‚Le Journal du Printemps‘ veröffentlicht wurden, gelten als hochbedeutende deutsche Instrumentalmusik der Zeit um 1700.
Strukturiert und besetzt nach französischem Vorbild, stellen sie ein wichtiges Bindeglied zwischen der Orchestermusik Jean-Baptiste Lullys (1632-1687) auf der einen, sowie Johann Sebastian Bachs (1685-1750) auf der anderen Seite.
Alle 8 Suiten folgen einem ähnlichen Aufbau: Eröffnend eine 2-teilige ‚Ouverture‘ (im französischen Stil), daran anschließend eine abwechslungsreiche Reihe französischer Tanzsätze, beschließend ein groß angelegter Variationssatz (‚Chaconne‘ oder ‚Passacaille‘). Diese Schlusssätze finden sich bei den Suiten Nr. 1 in C-Dur, Nr. 3 in B-Dur und Nr. 4 in d-Moll, bei den übrigen fehlen sie.
Aus Reihen der ‚Edition Walhall‘ liegen hier die SUITE 5 + 6 JOURNAL DU PRINTEMS 3 vor und bilden den 3. Teil einer insgesamt 4-teiligen dort vertriebenen Ausgabe mit allen 8 Suiten.
Gegenüber der originalen reinen Streicherbesetzung (die lediglich in den Suiten Nr. 1 und Nr. 8 jeweils durch 2 Trompeten (ad lib.) erweitert wird) wird für die hiesige Edition eine für die heutige Spielpraxis etwas variablere Besetzung in Betracht gezogen: Dessus (1.Violine/Oboe/Flöte), Hautecontre (2. Violine/Oboe), Taille (1.Viola/Gambe), Quinte (2.Viola/Gambe), Basse (Gambe/Violoncello/Fagott) und Basso continuo.
Eine Ausführung mit (solistisch besetztem) Holzbläserensemble wird zudem als Möglichkeit gesehen.