Fischer Johann Caspar Ferdinand: SUITE 3 + 4 JOURNAL DU PRINTEMS 2

Vorliegend hier mit SUITE 3 + 4 JOURNAL DU PRINTEMS 2 der 2. einer insgesamt 4-teiligen Ausgabe mit Johann Caspar Ferdinand Fischers 8 Orchester-Suiten, die dieser etwa zwischen 1690 und 1695 komponiert hat und die unter dem Titel ‚Le Journal du Printemps‘ veröffentlicht wurden.
Im Original sind diese nach dem französischen Vorbild Lullys geprägten Werke für Streicher (2 Violinen, 2 Violen, Violoncello, Kontrabass) konzipiert, wobei die Violen geteilt sind, die untere Stimme auf einer ‚Viola tenore‘ gespielt wurde, die gegenüber der heutigen Bratsche etwas größer gebaut und damit in der Tiefe klangvoller war.
Für die heutige Musizierpraxis ist die Besetzung etwas variabler gestaltbar, die Suiten können in reiner Streicherbesetzung oder aber mit Bläsern gemischt bzw. sogar nur mit einem Holzbläserensemble (z.B. solistisch) musiziert werden.
Für die hier betreffende Ausgabe (Edition Walhall) werden die Besetzungsmöglichkeiten wie folgt angegeben: Dessus (1.Violine/Oboe/Flöte), Hautecontre (2. Violine/Oboe), Taille (1.Viola/Gambe), Quinte (2.Viola/Gambe), Basse (Gambe/Violoncello/Fagott) und Basso continuo.
Die Suiten Nr. 3 in B-Dur und Nr. 4 in d-Moll haben bezogen auf ihren Aufbau gemeinsam, dass sie jeweils von einem groß angelegten Variationssatz beendet werden. Bei der Nr. 3 ist das eine ‚Chaconne‘, bei der Nr. 4 eine ‚Passacaille‘.
Wie bei allen übrigen Orchester-Suiten Fischers üblich, werden auch die beiden betreffenden von einer ‚Ouvertüre‘ (im französischen Stil) eröffnet, woran sich dann in sehr abwechslungsreicher Folge französische Tanzsätze anschließen.
Suite Nr. 3 hat den Aufbau: Ouverture – Menuet – Gavotte (mit Trio) – Chaconne.
Suite Nr. 4 hat den Aufbau: Ouverture – Entrée – Rondeau – Gavotte – Menuet – Passacaille.
Johann Sebastian Bach schätzte diese Werke sehr und ließ sich davon wahrscheinlich für das eigene Schaffen inspirieren.