In seiner autobiographischen Skizze aus dem Jahr 1928 bemerkt Maurice Ravel zu seinem Einakter L'HEURE ESPAGNOL (Die spanische Stunde): "Die 'Histoires naturelles' haben mich auf die Komposition 'L'Heure espagnole' vorbereitet, einer lyrischen Komödie nach einem Libretto von M. Franc-Nohain, eine Art musikalischer Konversation. In ihr zeigt sich sehr deutlich die Absicht, an die Tradition der Opera buffa wieder anzuknüpfen."
Bei dieser 'Comédie musicale', deren Uraufführung am 19. Mai 1911 in Paris stattfand, kann durchaus von einem Schlüsselwerk in Ravels Schaffen gesprochen werden, finden sich doch hier bestimmte Stilelemente, die auch in anderen Kompositionen wiederkehren: die Zuneigung zu einer "spanischen Atmosphäre", das betont Märchenhafte, das vermehrte Einflechten "tänzerischer Formen" in den Ablauf (Walzer, Bolero, Malaguena, Habanera).
Auch mag Franc-Nohains Textvorlage dem Komponisten insofern entgegengekommen sein, als dass er mit der Hauptthematik, dem "uhrwerkhaft" präzisen und mechanischen bzw. automatischen auf sehr spielerisch-fantasievolle Art und Weise umgehen konnte: "Ravels kompositorische Perfektion, sein Bemühen um uhrwerkhafte Präzision und Genauigkeit zeigt sich bereits im orspiel, das in 36 Takten eine Vielstimmigkeit aus Automatengesurre und Uhrenticktack erzeugt. Die geölte Mechanik der Automaten überträgt Ravel auf die Menschen: Die Uhren werden beseelt, die Menschen werden zu Spielwerken. Innerhalb der 21 durchkomponierten Szenen erzielt Ravel durch sein reich variiertes Spektrum der Orchesterfarben zahllose spielerisch-charakteristische Klangeffekte." (zitiert aus 'Reclams Opern- und Operettenführer 1994).
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