Mendelssohn Bartholdy Felix: PSALM 42 WIE DER HIRSCH SCHREIT

Als eines der zweifellos schönsten instrumental begleiteten geistlichen Werken Felix Mendelssohn-Bartholdys (1809-1847) ist die Psalmkantate PSALM 42 WIE DER HIRSCH SCHREIT NACH FRISCHEM WASSER zu nennen.
Das mit Gesangssolisten (STTBB), gemischtem Chor (SATB) und Orchester besetzte Werk in 7 Sätzen entstand 1837/1838 und vertont den alttestamentarischen Psalm 42 in der Übersetzung Martin Luthers fast vollständig.
Das Werk bietet in der Folge der Sätze einen bemerkenswerten Reichtum an formaler und musikalischer Ausgestaltung, spannt einen Bogen von der ausdrucksstarken Nr. 1, dem „gleichzeitig im Chor rhetorisch expressiven und im Orchester lyrisch schwingenden Eingangssatz mit dem schönen poetischen Bild des Hirsches, der nach dem Wasser – und der Seele, die nach Gott verlangt“ (aus dem Vorwort zur Ausgabe), über eine in zwei Teile (Nr. 2 und Nr. 3) gegliedertes Sopransolo, bei dem das Adagio-Arioso mit solistisch agierender Oboe (Nr. 2) in einen mit Accompagnato-Rezitativ vorangestelltes, lebendig ausdrucksstarkes ‚Allegro assai‘ mündet, bei welchem sich dem Sopransolo ein 3stimmiger Frauenchor hinzugesellt, bis hin zum Schlusschor (Nr. 7), der den Psalmtext ‚Was betrübst du dich meine Seele…Harre auf Gott!‘, der bereits in der Nr. 4 in einem knapp angelegten homophonen Satz erklungen ist, nun in einer groß angelegten, gewaltigen Fuge dargeboten wird und damit gleichzeitig das Werk zu einem krönenden Abschluss führt.