Bach Johann Sebastian: KANTATE 4 CHRIST LAG IN TODESBANDEN BWV 4

Als ‚Bärenreiter-Urtext‘ in Form einer Studienpartitur, herausgegeben von Alfred Dürr, liegt hier die KANTATE 4 CHRIST LAG IN TODESBANDEN BWV 4 von Johann Sebastian Bach (1685-1750) vor.
Dieses Werk, welches auf dem gleichnamigen Osterchoral von Martin Luther aus dem Jahr 1524 basiert, wurde in zwei verschiedenen Fassungen jeweils zu Ostern 1724 (9. April 1724) und Ostern 1725 (1. April 1725) in Leipzig aufgeführt, entstand nach neueren Erkenntnissen aber bereits sehr viel früher, mutmaßlich zu Bachs Mühlhäuser Zeit (1707/08): „Denn einzig in diesem Werk hat Bach nicht nur den gesamten Text stets im Wortlaut übernommen, sondern auch die Liedweise – bis auf das freier behandelte „Halleluja“ – durchweg beibehalten, sei es unverändert (Versus 1, 4, 4, 7), sei es in freierer Form nach Art einer Variation (Versus 2, 5, 6). Diese strenge Bindung an die gewählte Vorlage verleiht der Kantate etwas Archaisches, sind ihr doch die Formen der modernen Kirchenkantate wie Rezitativ und Arie gänzlich fremd. Ihre Heimat ist vielmehr das Geistliche Konzert des 17. Jahrhunderts und ganz besonders die Choralvariation ‚per omnes versus‘, wie sie uns auch in Bachs Orgelpartiten entgegentritt, die vermutlich in zeitlicher Nähe zur vorliegenden Kantate entstanden zu denken sind.“ (Alfred Dürr – zitiert aus dem Vorwort zur Ausgabe).
Die für April 1724 bzw. April 1725 belegten Aufführungen stellen demzufolge Bearbeitungen des Komponisten dar. Für die Fassung 1724 ist der Schlusschoral (Nr. 7) ‚Wir essen und wir leben wohl‘ als „ausgetauschter“ Satz zu sehen, denn die musikalische Faktur desselben weist eindeutig den Kompositionsstil der Leipziger Zeit Bachs auf.
Die Fassung 1725 ist bezogen auf die Instrumentation ergänzt um einen Posaunenchor (Zink und Posaunen), der in drei der sieben Vokalsätze mitwirkt.