Reubke Julius: ORGELWERKE

Julius Reubke (1834-1858), der sich nach Ausbildung bei Theodor Kullak (Klavier) und Adolf Bernhard Marx (Komposition) bei Franz Liszt vervollkommnete, war ein hochbegabter Komponist, dem aufgrund eines viel zu frühen Todes mit nur 28 Jahren die höchstmögliche Entfaltung seiner künstlerischen und schöpferischen Fähigkeiten versagt geblieben ist.
Er hat dennoch neben einigen kleineren Kompositionen genau zwei monumentale Werke hinterlassen, deren Wert und Bedeutung für die romantische Instrumentalmusik nicht hoch genug eingestuft werden kann: die ‚Klaviersonate b-Moll‘, zugeeignet ‚seinem hochverehrten Meister Franz Liszt‘ und die ‚Orgelsonate c-Moll‘ aus dem Jahr, die den Titel ‚Der 94ste Psalm‘ trägt und ‚Herrn Professor Carl Riedel gewidmet‘ ist. Beide Werke entstanden 1857 und erweisen sich in ihrer stilistischen und spieltechnischen Ausrichtung deutlich von Liszt beeinflusst.
Beim Verlag ‚Wiener Urtext Edition‘ ist der Reubke-Band ORGELWERKE erschienen, herausgegeben hat diesen Günther Kaunzinger, der auch ausführliche Hinweise zur Interpretation der Orgelmusik des Komponisten gibt.
Neben der bereits angesprochenen großen C-Moll-Sonate ist noch ein ‚Trio Es-Dur‘ abgedruckt, ein klanglich reizvolles Werk, das seiner weniger anspruchsvollen Spieltechnik wegen auch sehr gut für Unterrichtszwecke geeignet ist, schließlich findet sich noch ein ‚Adagio a-Moll‘, das eine Variante des langsamen Satzes der Orgelsonate ist und als eigenständiges Charakterstück aufgeführt wird. Die Notierung erfolgte auf 2 Systemen, so dass sich das Stück auch auf dem Klavier spielen lässt.
Da von der Sonate und dem Trio keine Autographe erhalten sind, wohl aber vom Adagio, ist der hiesigen Ausgabe selbiges als Faksimile beigegeben.