Beethoven Ludwig Van: SINFONIE 8 F-DUR OP 93

Die 9 Sinfonien von Ludwig van Beethoven (1770-1827) zeigen in formal-inhaltlicher und künstlerisch-ästhetischer Hinsicht eine individualstilistische Entwicklungslinie von unverwechselbarer Einzigartigkeit auf.
Seine in den Jahren 1811/12 entstandene SINFONIE 8 F-DUR OP 93 wirkt nach außen hin unspektakulär, steckt aber voller subtil wirkender Neuerungen, die sich abseits der „glatt scheinenden Außenseite“ dieser Musik befinden: Der dritte Satz ‚Tempo di Menuetto‘ beispielsweise trägt in seiner nach außen wirkenden „altväterischen Behäbigkeit“ und der durchaus zu vermutenden Rückwendung hin zu einer überkommenen Form absichtlich gesetzte Verschiebungen des eigentlich zu erwartenden regelmäßigen Metrums, was fast den Eindruck einer „Parodie“ auf diesen Formtypus erweckt.
Und das, was anhand dieses Beispiels anzuklingen vermag lässt sich ohne Umschweife auf das ganze Werk übertragen: „In seiner Achten geht es um eine Radikalisierung von Form, Instrumentation und Dynamik bei gleichzeitig sehr konventioneller Gestaltung der Einzelheiten bis hinein in die Hauptthemen und -motive“, so sieht es der Musikwissenschaftler Dietmar Holland.