Saint Saens Camille: SINFONIE 3 C-MOLL OP 78

Mit seiner 1885/86 in Paris entstandenen SINFONIE 3 C-MOLL OP 78 für groß besetztes Orchester, Orgel und Klavier zu 4 Händen schuf Camille Saint-Saens (1835-1921) ein sinfonisches Werk von geradezu monumentalem Ausmaß. Diese auch als „Orgel-Sinfonie“ bezeichnete groß dimensionierte Orchestermusik stellt ein Unikum in der klassisch-romantischen Literatur dar.
4 Sätze liegen der C-Moll-Sinfonie zugrunde, diese werden aber strukturell in einen 2-teiligen Aufbau eingebunden. Motivisch sind alle Abschnitte (Sätze) durch ein in der ‚Adagio‘-Einleitung des Kopfsatzes durch die Oboe exponiertes „Viertonmotiv“ (d‘‘-es‘‘-f‘‘-as‘‘), welches im ‚Allegro‘-Hauptteil dann auch im pulsierenden, unruhig vorantreibenden Hauptthema enthalten ist, ergänzt durch ein weiteres „Viertonmotiv“ (es‘-d‘-es‘-c‘), das Ähnlichkeiten mit dem Beginn der ‚Dies irae-Sequenz‘ hat.
Die 2 Hauptabschnitte setzen sich wie folgt zusammen: I. Adagio-Allegro moderato – Poco adagio (Des-Dur) – II. Scherzo: Allegro moderato – Maestoso (C-Dur).
Die Orgel wird übrigens im ‚Poco adagio‘ und im ‚Maestoso‘ eingesetzt, sie eröffnet mit einem strahlenden C-Dur-Akkord den zuletzt genannten Abschnitt imposant.
Auch das Klavier (vierhändig) kommt im ‚Scherzo‘ und im ‚Maestoso‘ zum Einsatz, beteiligt sich mitunter sehr virtuos am musikalischen Geschehen.
Gewidmet hat Saint-Saens sein Op. 78 übrigens Franz Liszt (1811-1886) („A la Mémoire de Franz Liszt“). Uraufgeführt wurde es am 19. Mai 1886 in der St. James’s Hall in London mit der Royal Philharmonic Society unter Leitung des Komponisten.