Dvorak Antonin: SINFONIE 1 C-MOLL

Antonin Dvorák gilt bis heute neben Bedrich Smetana als einer der bedeutendsten tschechischen Komponisten des 19. Jahrhunderts, prägte neben diesem wie kein anderer das Wesen und die Aussagekraft der Musiksprache seines Heimatlandes, „[schöpfte] die unverwüstliche melodische Kraft, die fesselnde Rhythmik, die eigenartige Harmonik [seiner] besten Werke aus der heimatlichen Volksmusik.“ (zitiert aus: Reclams Konzertführer).
Was Dvorák darüberhinausgehend auszeichnet, ist sein unnachgiebiges Bestreben, im kammermusikalischen und sinfonischen Bereich aufbauend auf seine Vorbilder Beethoven, Brahms und Schubert gewichtige Akzente als „absoluter“ Musiker setzen zu wollen, was letztendlich dann zur Entstehung der 9 Sinfonien führte. Es handelt sich bei den zwischen 1865 und 1894 komponierten Werken um formal und inhaltlich groß angelegte Orchestermusiken, die traditionelle klassisch-romantische Prinzipien mit böhmischem Kolorit zu unverwechselbaren, heute mehrheitlich vielbeachteten Meisterwerken verbinden.
Vorliegend hier die Partitur zu Dvoráks „Erstling“ innerhalb der Gattung: die SINFONIE 1 C-MOLL OP 3. Diese entstand im Jahr 1865, der Komponist reichte sie für einen Wettbewerb in Leipzig ein, ohne die Partitur aber je wieder zurückzubekommen. Deshalb galt die C-Moll-Sinfonie für viele Jahre als verschollen und wurde erst 1923 wiederentdeckt.
Der „Erstling“ zeigt sich seiner Besetzung zufolge in klassisch-romantischer Tradition, veranlagt in 4 Sätzen, formal und inhaltlich recht groß ausgebreitet.
Ihr Beiname „Die Glocken von Zlonice“ findet aller Wahrscheinlichkeit in einem sehr prägnant rhythmischen Motiv seinen Ausdruck, das den gesamten Eröffnungssatz quasi durchzieht und zudem in allen anderen Sätzen wieder in Erscheinung tritt. Damit ergibt sich sogar ein satzübergreifender Zusammenhang.