Anatole Liadow (1855-1914), Schüler Nikolai Rimski-Korsakow (1844-1908) und unter anderem Lehrer von Sergei Prokofjew (1891-1953), hat neben einer recht großen Anzahl Klavierstücke, die stilistisch an Chopin und Schumann anknüpfen auch eine Reihe formal meist recht kurz gefasster Orchesterwerke geschrieben, die überwiegend einen betont russischen Tonfall haben: Neben den Tondichtungen ‚Baba-Jaga op. 56‘ (1891-1904), ‚Der verzauberte See op. 62‘ (1909), ‚Kikimora op. 63‘ (1909) und ‚Aus der Apokalypse op. 66‘ (1910-13) sind hier noch das ‚Scherzo op. 16‘ (1879), die ‚Mazurka C-Dur op. 19‘ („Eine ländliche Szene“, 1887), ‚das Intermezzo op. 8‘ (Bearbeitung eines Klavierstückes, 1890), die ‚8 russischen Volkslieder op. 58‘ (1905) sowie die beiden ‚Polonaisen‘ op. 49 (1889) und op. 55 (1902) zu nennen.
Vorliegend hier nun in Form einer Taschenpartitur aus Reihen des Verlags ‚Belaieff‘ die prunkvoll-feierlich ausgestaltete POLONAISE OP 49 aus dem Jahr 1889, die als Gedächtnismusik „a la mémoire de A. Pouchkine“ zu verstehen ist.
Das Stück (Moderato, C-Dur) ist reich instrumentiert, zum doppelt besetzten Holz mit zusätzlicher Piccolo-Flöte treten 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen und Tuba, die obligatorischen Streicher sowie Schlagwerk mit Pauken, Trommeln, Tamburin, Becken und Triangel.
Formal gesehen ist diese Polonaise 3-teilig aufgebaut nach dem Schema A-B-A‘, wobei die beiden marschartig strukturierten Rahmenteile einen kantablen, in Dynamik und Charakter etwas zurückgenommenen F-Dur-Mittelteil umschließen.
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