Mussorgski Modest: BILDER EINER AUSSTELLUNG

Modest Mussorgskijs (1839-1881) Klavierzyklus BILDER EINER AUSSTELLUNG entstand im Juni 1874 und gilt bis in die heutige Zeit als eine der bedeutendsten russischen Musik für Klavier aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Anlass zur Komposition gab eine im Februar/März in St. Petersburg vom Kunstkritiker Wladimir Stassow (1824-1906) initiierte Gedächtnisausstellung mit Bildern des kürzlich verstorbenen Zeichners und Architekten Viktor Hartmann (1834-1873), der zugleich ein enger Freund des Komponisten war.
Auf klanglich beeindruckende, bezogen auf Ästhetik und Ausdruck unnachahmlich persönliche Weise lässt Mussorrgsij in seinem Zyklus die Erinnerungen an den Freund und die Trauer über dessen Tod aufleben: 10 ausgewählte Bilder (Reiseerinnerungen, Szenen und Episoden aus der Geschichte, Märchenwelt und Mythologie Russlands) werden musikalisch nachgezeichnet. Diese ihrerseits erfahren durch intermezzoartige, als ‚Promenade‘ bezeichnete Einschüben in der Form eines ‚Thema mit Variationen‘ eine Überlagerung und werden dadurch gleichzeitig zyklisch gebunden. Im Schlussbild (Nr.10: Das große Tor von Kiew) werden dann Charakterstück und Promenade schließlich zusammengeführt, apotheotisch gesteigert und zum grandiosen Ende gebracht.
Die Farbigkeit und Lebendigkeit des Klaviersatzes von Mussorgskij hat seit Veröffentlichung der ‚Bilder einer Ausstellung‘ immer wieder Komponisten dazu angeregt, das Werk für andere Besetzungen, beispielsweise für großes Orchester zu bearbeiten.
Die bis in die heutige Zeit mit Abstand bedeutendste und populärste Orchesterfassung lieferte Maurice Ravel (1875-1937), der im Jahr 1922 im Auftrag des Dirigenten Sergei Kussewitzki () Mussorgskijs Meisterwerk bearbeitete.
Vorliegend hier nun die Partitur im Großformat als Neuausgabe basierend auf dem Erstdruck des Werkes aus dem Jahr 1929. Herausgegeben hat diese Malcolm MacDonald.
Über den Notentext hinaus beinhaltet die Ausgabe Anmerkungen (dreisprachig: englisch, französisch und deutsch) sowie einige Faksimile-Seiten von Ravels Originalmanuskript.