Klughardt August: SCHILFLIEDER OP 28

Die Musik des Komponisten und Dirigenten August Klughardt (1847-1902) ist bis auf wenige Ausnahmen heute vergessen.
Sein Stil, der sowohl von der ‚Neudeutschen Schule‘ um Liszt und Wagner auf der einen und Schumann auf der anderen Seite beeinflusst ist, ist als eher konservativ einzustufen.
Die 1872 entstandenen SCHILFLIEDER OP 28 – 5 FANTASISTUECKE für Klavier, Oboe (Violine) und Viola gehören zu den heute noch häufiger gespielten Werken des Komponisten.
Angeregt durch eine gleichnamige Dichtung Nikolaus von Lenaus (1802-1850), zeichnen die Stücke musikalisch Erlebnisse eines Wanderers in der abendlich gestimmten Natur nach. Jeder Satz ist dabei bezogen auf Stimmung, Atmosphäre und Ausdruck jeweils anders gestaltet, dem Notentext überlegte Zitate aus der Dichtung Lenaus führen in das zu erwartende musikalische Geschehen ein, beziehungsweise vertiefen den dramaturgischen Zusammenhang. Die musikalische Sprache wiederum erreicht dadurch einen gesteigert bildhaften Ausdruck und der feste programmatische Rahmen für diese Klavierkammermusik ist gegeben.
Die Sätze lauten im Einzelnen wie folgt: 1. Langsam, träumerisch – 2. Leidenschaftlich erregt – 3. Zart, in ruhiger Bewegung – 4. Feurig – 5. Sehr ruhig.