Bach Johann Sebastian: KANTATE 169 GOTT SOLL ALLEIN MEIN HERZE HABEN BWV 169

Vorliegend hier ein von Günter Raphael eingerichteter Klavierauszug der KANTATE 169 GOTT SOLL ALLEIN MEIN HERZE HABEN BWV 169, einem Werk in ungewöhnlicher Besetzung, das Johann Sebastian Bach (1685-1750) zum 20. Oktober 1726 anlässlich des 18. Sonntag nach Trinitatis komponierte.
Wie die Kantaten ‚Geist und Seele wird verwirret‘ (BWV 35), ‚Widerstehe doch der Sünde‘ (BWV 54) und ‚Vergnügte Ruh, beliebte Seelenlust‘ (BWV 170) ist auch das hiesige Werk nur für solistische Altstimme geschrieben, lediglich der Schlusschoral ist für vierstimmigen Chor gesetzt. Hinzu tritt eine konzertierende Orgel, die im Kernsatz dieser Kantate, der Arie ‚Gott soll allein mein Herze haben‘ (Nr. 3) mit ihrer virtuos-figurativem Ausgestaltung zur vollen Geltung kommt.
Wie es bei Bach häufiger vorkommt, so greift er auch in BWV 169 teilweise auf musikalisches Material aus früheren Instrumentalwerken zurück: Die eröffnende ‚Sinfonia‘ (D-Dur) war ursprünglich der Kopfsatz des Cembalo-Konzertes E-Dur BWV 1053, das seinerseits wohl auch auf ein verschollenes Instrumentalkonzert (wahrscheinlich für Oboe) zurückgeht, die Arie ‚Stirb in mir Welt, und alle meine Liebe‘ (Nr. 5, h-Moll, Solo-Orgel und Alt) wurde aus dem langsamen Mittelsatz (Siciliano, cis-Moll) von BWV 1053 gewonnen.