Zemlinsky Alexander Von: EINE FLORENTINISCHE TRAGOEDIE

Hier vorliegend der Klavierauszug zu Alexander von Zemlinskys in den Jahren 1915/16 entstandener und am 30. Januar 1917 in Stuttgart uraufgeführter einaktiger Oper EINE FLORENTINISCHE TRAGOEDIE, deren Textvorlage das als fragmentarisch geltende gleichnamige Schauspiel von Oscar Wilde ist („A Florentine Tragedy“), hier in der deutschen Übersetzung von Max Meyerfeld.
Im Florenz zur Zeit der Renaissance spielt diese Dreiecksgeschichte um Liebe, Hass, Verrat und Vergebung, an deren psychologischen Tiefen sich Zemlinsky in seiner szenisch-musikalischen Ausgestaltung wohl eher inspiriert gefühlt haben muss, als an der reinen Handlung, was den Wert und die Bedeutung dieser Komposition auf einer ganz neuen Betrachtungsebene erscheinen lässt.
Mitunter wird dieser Einakter als „großer Wurf“ bezeichnet, „der leider viel zu wenig im Repertoire der Opernhäuser zu finden ist“ (Johannes Kiebranz).
Stilistisch bewegt sich Zemlinskys Musiksprache zwischen einer spätromantisch verklärten Ausdruckshaltung und der frühen Moderne, obgleich er innerhalb dieses „Pendels“ den tonalen Grund eigentlich nicht verlässt.