Ries Ferdinand: KONZERT 5 OP 120 (PASTORAL)

Der Beethoven-Schüler Ferdinand Ries (1784-1838) rückt als Komponist und auch als wichtiger Zeitzeuge Ludwig van Beethovens heute wieder stärker in den Fokus von Interpreten und Musikwissenschaftlern.
Ries‘ kompositorisches Schaffen umfasst etwa 300 Werke und bedenkt nahezu alle gängigen Gattungen vor allem der Instrumentalmusik: 8 Sinfonien, 5 Konzertouvertüren, Klavier- und Klavierkammermusik sowie zahlreiche Werke für andere kammermusikalische Besetzungen, 8 Klavierkonzerte, 1 Violinkonzert, 1 Konzert für zwei Hörner, sowie ferner noch weitere konzertante Einzelwerke (Einzelstücke) für Klavier und Orchester.
Seine von leidenschaftlicher Virtuosität durchdrungenen Klavierkonzerte sind zum einen deutlich unter dem Einfluss Beethovens zu sehen, wirken zum anderen in einiger Hinsicht aber auch höchst originell und ideenreich ausgestaltet und gehen deshalb über den reinen „Modegeschmack“ der Zeit deutlich hinaus.
Geradezu als Musterbeispiel in dieser Beziehung lässt sich das hier vorliegende und im Jahr 1814 entstandene KONZERT 5 OP 120 (PASTORAL) in D-Dur (3 Sätze: Allegro – Andantino – Rondo: Allegro) verstehen: Zeigen insbesondere die beiden schnellen Ecksätze maßgeblichen Einfluss Ludwig van Beethovens, so weist der langsame Mittelsatz in seiner lyrisch-poetisch inspirierten, sehr expressiven Klangsprache auf Frédéric Chopin voraus.