Vorliegende ZWEISTIMMIGE INVENTIONEN BWV 772-786 zählen heute zum Kern-Repertoire des Klavierunterrichts für den etwas fortgeschrittenen Anfänger. Ihre klaviermusikgeschichtliche Bedeutung und vor allem ihr ästhetischer Rang bezogen auf klavierpädagogische Werte sind unbestritten.
Zur Enstehung der ‚Inventionen‘: Um das Jahr 1720 konzipierte Johann Sebastian Bach das „Clavierbüchlein für Wilhelm Friedemann Bach“, eine Sammlung von Übungsstücken, die teilweise aus fremden Werken bekannter zeitgenössischer Meister bestanden, teilweise aber auch eigene Kompositionen des Thomaskantors enthielten. Zu den eigenen Beiträgen zählten unter anderem sogenannte als „Präambulum“ bezeichnete Sätze.
Das „Clavierbüchlein“ erfuhr mehrere Überarbeitungen, Teile daraus wurden extrahiert, und in andere Zusammenhänge aufgenommen. Im Jahr 1723 kristallisierten sich schließlich 15 ZWEISTIMMIGE INVENTIONEN BWV 772-786 heraus (‚Invention‘ hieß zuvor ‚Präambulum‘!).
Johann Nikolaus Forkel (1741-1818), seines Zeichens bedeutender Bach-Biograph, beschrieb die „Claviersachen“ so: „Diese 15 Inventionen sind zur Bildung eines angehenden Clavierspielers von großem Nutzen. Der Verf.[asser] hat darauf gesehen, daß dadurch nicht nur eine Hand wie die andere, sondern auch ein Finger wie der andere gebildet werden kann. Sie sind im Jahr 1723 zu Cöthen verfertigt, ... ...“ (aus: Forkel, J.N. – Über Johann Sebastian Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke [Leipzig 1802, Berlin 1968]).
Die klavierpädagogische Bestimmung auch als Vorbereitung auf das „Wohltemperierte Klavier“ ist damit gegeben.
Vorliegende Ausgabe ist als ‚instruktiv‘ zu bewerten: Es gibt Fingersätze, Erläuterungen zu Ausführungen von Verzierungen, zudem formal gliedernde Phrasierungsbögen.
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