Liszt Franz: WEIHNACHTSBAUM (CHRISTMAS TREE)

Einen ganz außergewöhnlichen Klavierzyklus aus dem Oeuvre von Franz Liszt (1811-1886) stellt dessen WEIHNACHTSBAUM (CHRISTMAS TREE) – 12 Klavierstücke dar.
In einer ersten, später aber nie veröffentlichten Version schrieb Liszt diese Folge von weihnachtlichen Charakter- und Stimmungsbildern 1873-74, die heute gültige Fassung (zweite Version) entstand nur unwesentlich später, nämlich 1874-76. Gewidmet ist der ‚Weihnachtsbaum‘ der Enkelin des Komponisten Daniela von Bülow (1860–1940).
Der Zyklus repräsentiert auf ganz bemerkenswerte Weise den Altersstil Liszts. Abgesehen von der Thematik gibt sich der Klaviersatz typisch „klangverinnerlichend“ – nur gelegentlich nimmt ein packend virtuoser Zugriff zu, kommen Passagen gesteigerter, klavieristischer Virtuosität auf.
Die Nr. 1 ‚Psallite - Altes Weihnachtslied‘ und die Nr. 2 ‚O heilige Nacht! - Weihnachtslied nach einer alten Weise‘ haben zwischen gelegte Liedtexte, die Nr. 4 ‚Adeste fideles - Gleichsam als Marsch der heiligen drei Könige‘ kann bezogen auf den zugrundeliegenden Hymnus als eine sehr vertraute Klavierbearbeitung verstanden werden.