Chopin Frederic: WALZER E-MOLL OP POSTH

Frédéric Chopin (1810-1849) hat sich in seiner Klaviermusik zeitlebens mit dem 'Walzer' auseinandergesetzt. Somit entstanden insgesamt 18 Klavierstücke, stilisierte Formen, reichend von solchen brillanter, hoch virtuoser Ausprägung bis hin zu melancholischen, tief empfundenen Stimmungsbildern.
Vorliegender WALZER E-MOLL OP POSTH entstand im Jahr 1830 und fand seine Erstveröffentlichung 1868.
Er zählt von seiner Anlage und seinem Charakter her zu den eher zupackenden, schwungvollen Stücken (Vivace) mit durchaus deutlich virtuosem Anspruch.
Formal gesehen liegt ihm im Kern ein dreiteiliger Aufbau zugrunde (A-B-A), wobei die beiden Außenteile einen dazu kontrastierenden E-Dur-Mittelteil umschließen.
Der Anfangsteil (A) selbst ist in mehrere Abschnitte unterteilt: Auf eine achttaktige, aus aufstrebenden Achtelketten bestehenden Einleitung setzt das eigentliche Hauptthema (1. Thema - 'grazioso') ein, das später von einem 2. Thema (kontrastierend, sequenzartig chromatisch geführt) abgelöst wird, bevor zum Beschließen des A-Teiles das 1. Thema nochmals auftritt.
Der folgende E-Dur-Mittelteil (B) steht in deutlichem Kontrast zum A-Teil, doch auch hier gibt es eine Gliederung in zwei vor allem dynamisch sich stark unterscheidende Abschnitte (E-Dur - piano [dolce] gegenüber cis-moll [fortissimo]).
Im abschließenden Teil (A') tritt mit der Rückwendung nach e-moll wieder das 1. Thema in Erscheinung, bevor mit einer quasi 'stretto-artigen' Coda dieser Walzer zu glanzvollem Ende geführt wird.