Rafael Joseffy (1852-1915) ist Herausgeber der hier vorliegenden beiden Bände mit den ‚Ungarischen Rhapsodien‘ für Klavier von Franz Liszt.
Überliefert sind heute 19 Rhapsodien, 15 davon entstanden in den Jahren 1851-53, die Rhapsodien Nr. 16-19 hingegen erst 1882-86.
Ideell und konzeptionell greifen die allermeisten dieser groß angelegten Klavierstücke musikalisches Material früherer Kompositionen auf: Beruhend auf 4 Heften ‚Magyar Dollak‘, 6 Heften ‚Magyar Rhapsodiák‘ sowie 2 Heften ‚Ungarische Nationalmelodien‘ (alle Sammlungen sind in den 1840er Jahren herausgekommen), die der Komponist aus entsprechenden, eigens verfassten „Studien über die vermeintliche ungarische Zigeunermusik“ (P. Hollfelder) gewonnen hat, entstanden auch seine berühmten ‚Ungarischen Rhapsodien‘, die in der überwiegenden Zahl auf eben das musikalische Material jener früheren Kompositionen zurückgreifen.
Auch wenn Liszt neueren musikwissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge in seiner Annahme, originäres Melodiengut aus dem Umfeld ungarischer Folklore bzw. Zigeunerweisen für seine Kunstmusik verwendet und verarbeitet zu haben, deutlich einem Irrtum aufgesessen gewesen war, gehören die Rhapsodien bis heute doch zu den bekanntesten und vielleicht auch beliebtesten Klavierwerken, vereinen in sich Passagen, die geprägt sind von einem teils weitschweifig erzählerischen Gestus im Wechsel mit temperamentvoll ausbrechenden, klavieristisch-virtuosen Episoden.
Formal gesehen liegt den Rhapsodien im Wesentlichen der ungarische ‚Csárdás‘ mit seinen kontrastierenden Elementen ‚Lassu (Langsam)‘ und ‚Friska (Schnell)‘ zugrunde.
Vorliegend hier: UNGARISCHE RHAPSODIEN BD 1 (Nr. 1-8)
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