Smetana Bedrich: TSCHECHISCHE TAENZE FUER KLAVIER

Als ‚Bärenreiter-Urtext‘ in einer neuen Ausgabe des Pianisten Jan Novotný liegen hier Bedrich Smetanas TSCHECHISCHE TAENZE FUER KLAVIER vor, ein Werkzyklus in 2 Teilen, der 1877 (1. Teil) beziehungsweise 1879 (2. Teil) entstand und der das Klavierschaffen des Komponisten krönt.
‚Tschechische Tänze 1‘ beinhaltet 4 Polkas und bilden die instrumentale „Stilisierung“ des in Tschechien seit der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts äußerst beliebten Volkstanzes in höchster Vollendung ab. Seit seiner Jugendzeit komponierte Smetanas Klavier-Polkas und führte diese Form vom „tanzbaren“ hin zum „stilisierten“ Typus.
‚Tschechische Tänze 2‘ bringt eine Folge von 10 Sätzen, zu deren zyklushaft veranlagter Komposition Smetana sich aus verschiedenen Quellen inspiriert fühlte: „Die Tänze des zweiten Teils bezeichnete Smetana mit Namen und schöpfte ihre Themen in der vom tschechischen Dichter K. J. Erben erarbeiteten Sammlung Volkstümlicher tschechischer Lieder und Sprüche. Instruiert wurde er auch von dem alten Schullehrer Suchý, der in Jabkenice lebte und die Art, in der die einzelnen Tänze getanzt wurden, noch im Gedächtnis hatte. Auch A. Dvoráks Slawische Tänze (erste Reihe aus dem Jahre 1878) sollen Smetana unwillkürlich zum Komponieren (…) angeregt haben…“ (Václav Holzknecht – Pianist, Pädagoge und Musikwissenschaftler).
Betitelt als ‚Furiant‘ (Nr. 1), ‚Slepicka‘ (Hühnchen, Nr. 2), ‚Oves‘ (Hafer, Nr. 3), ‚Medved‘ (Bär, Nr. 4), ‚Cibulicka‘ (Zwiebelchen, Nr. 5), ‚Dupak‘ (Nr. 6), ‚Hulan‘ (Ulan, Nr. 7), ‚Obkrocak‘ (Tastzirkel, Nr. 8), ‚Sousedska‘ (Nr. 9) und ‚Skocna‘ (Springtanz, Nr. 10), bilden diese Sätze „mannigfaltige, kontrastreiche Typen ausgelassener Jungen- und lyrischer Mädchentänze“ ab.