Andriessen Louis: TREPIDUS

Louis Andriessen (geb. 1939) gilt als einer der bemerkenswertesten zeitgenössischen niederländischen Komponisten.
Künstlerisch ausgebildet in Den Haag bei seinem Vater Hendrik Andriessen sowie Kees van Baaren, führten ihn weitere Studien zu Luciano Berio nach Mailand und Berlin.
Andriessens Kompositionsstil ist zudem maßgeblich beeinflusst durch Karlheinz Stockhausen, John Cage und Igor Strawinsky.
„Louis Andriessens Werk ist geprägt von der Überzeugung, dass Musik nicht abzukoppeln ist von dem gesellschaftlichen und politischen Kontext, in dem sie entsteht und erklingt.“ (Zitat aus einem Porträt anlässlich eines Konzerts des ‚Ensembles Modern‘ in der Alten Oper Frankfurt).
Sein Werkkatalog umfasst eine recht große Anzahl an Werken unterschiedlicher Gattungen, Orchester- und Bühnenwerke nehmen dabei einen breiten Raum ein.
Vorliegend hier das Klavierstück TREPIDUS, das im Jahr 1983 entstand.
‚Trepidus‘ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „unruhig, hastig, verwirrt, aufgeregt“, das Klavierstück zeigt sich dieser Wortbedeutung entsprechend aufgebaut: Im Kern findet sich ein dreiteiliger Aufbau, wobei sich ein von klanglich imposanten „Akkordsäulen“ geprägter langsamer Hauptteil, der zugleich in konzeptioneller / struktureller Hinsicht das thematische Material exponiert, mit zwei „tokkatenhaft“ wirkenden, sehr belebten Abschnitten abwechselt, die entwickelnden Charakter haben.