Charles Gounod (1818-93), der heute in erster Linie wegen seiner zahlreichen Opern, geistlichen und weltlichen Chorwerken und Liedern ein Begriff ist, hat auch einiges an Orchester-, Kammer- und Klaviermusik hinterlassen.
Während eines Londonaufenthaltes 1871/72 entstand das kurze Klavierstück Marche funèbre d'une marionette (TRAUERMARSCH EINER MARIONETTE). Erdacht hatte sich der Komponist ursprünglich eine ‚Suite burlesque‘, bei der der Trauermarsch den 1. Satz bilden sollte; diesen Plan verwarf er jedoch.
Das 3-teilige Stück (d-Moll / D-Dur / d-Moll, 6/8-Takt) ist gewissermaßen als Parodie zu verstehen: Gounod verknüpft hier ein ernstes Geschehnis aus der realen Welt (‚Marche funèbre‘) mit surrealen Elementen (Marionetten als handelnde Personen) und überspitzt dabei die Handlung auf sehr humorvolle, augenzwinkernde Weise zu einem skurril wirkenden Gesamtbild. Den einzelnen Abschnitten im Notentext, die jeweils bestimmten Szenen der Handlung entsprechen, sind folgende Textinschriften gegeben (hier ins Deutsche übersetzt): Die Marionette ist zerbrochen (sie kommt nach einem Duell zu Tode) – Trauriges Gemurmel der Truppe – Der Trauerzug – Einige der Hauptdarsteller halten inne, um sich zu erfrischen – Zurück nach Hause.
1879 orchestrierte Gounod den ‚Marche funèbre‘ und schuf damit eine klanglich reizvolle, farbfacettenreiche Alternativfassung.
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