Maurice Ravels Sonatine für Klavier entstand in den Jahren 1903-05. Sie ordnet sich zeitlich demnach zwischen 'Jeux d'eau' (1901) und den 'Miroirs' (1904-05) ein.
Das Werk ist aufgebaut in drei Sätzen: 'Modéré - Mouvt. de Menuet - Animé'.
Der Eröffnungssatz ist ursprünglich als "Pflichtstück" mit genauen Vorgaben (nicht länger als 75 Takte, Tonart fis-Moll) für einen von der Zeitschrift "Weekly Critical Review" ausgeschriebenen und geförderten Wettbewerb bestimmt gewesen, der dann in Wirklichkeit nicht durchgeführt wurde.
Somit vervollständigte Ravel das Werk als zur Veröffentlichung gedachtes Opus im Jahr 1905. Widmungsträger sind "Ida und Cipa Godebski", ihre Uraufführung fand die Sonatine durch "Madame Paule de Lestang" am 10. März 1906 in Lyon.
Formal greift der Komponist hier auf das Sonatenkonzept des 18. Jahrhunderts zurück (z.B. Menuett als Charakteristikum). Formale Geschlossenheit ergibt sich hier aus thematischen Zusammenhängen, die die drei Sätze miteinander verknüpfen ("thematischer Satzzusammenhang").
Es ist somit keine 'Stilkopie' eines überkommenen Formprinzips, vielmehr kleidet Ravel seine klangästhetischen und stilistischen Vorstellungen unter Beibehaltung eines satztechnisch begründeten Formbewusstseins in diese Vorlage.
In klanglicher Hinsicht besticht dieses Werk durch betont melodischen Führungen, die in einen harmonisch äußerst farbigen, facettenreichen Satz eingebettet sind.
Der Klaviersatz ist bereichert durch Parallelführungen in Quinten und Oktaven, verleihen dadurch einen besonderen klanglichen Reiz.
Unbedingt ist die Sonatine als wichtiges Frühwerk innerhalb Maurice Ravels Klavierschaffen zu sehen.
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