Chopin Frederic: SONATEN OP 35 + OP 58

Die beiden SONATEN OP 35 + OP 58 für Klavier von Frédéric Chopin entstanden zwischen 1837 und 1844 und sind als Meilensteine der romantischen Klavierliteratur zu sehen.
Die berühmte "Trauermarsch-Sonate" in b-Moll op. 35, die gerade auch wegen ihres 3. Satzes 'Marche funèbre' zu außerordentlicher Popularität gelangte, erklärt sich, ihren Entstehungsprozess betreffend, genau aus diesem langsamen Satz heraus - er entstand bereits im Jahr 1837, und ist quasi als ideelles und konzeptionelles Zentrum des Ganzen zu verstehen.
Bemerkenswert erscheint in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass alle Sätze in einer Molltonart stehen, was den düsteren Grundcharakter des Werkes deutlich unterstreicht.
Es ergibt sich somit folgendes Bild:
I. Grave-Doppio movimento (agitato) (b-Moll) - II. Scherzo (es-Moll) - III. Marche funèbre (b-Moll) - IV. Presto (b-Moll).
Chopins 1844 entstandene 3. Klaviersonate in h-Moll op. 58 fängt mit ihrem abgeklärt majestätischen Charakter die düstere Atmosphäre der vorausgegangenen Sonate auf. Es ist ein Werk "voller Pathos und innerer Größe, voller Stolz und voll äußerem Temperament" (Hans-Peter Range). Gewidmet ist die H-Moll-Sonate "Mademoiselle Comtesse E. de Perthuis" , der Tochter eines Chopin-Freundes.
Die Sätze lauten hier: I. Allegro maestoso - II. Scherzo-Molto vivace - III. Largo - IV. Finale-Presto non tanto.