Chopin Frederic: SONATEN

Vorliegendes Heft des Verlags ‚Breitkopf und Härtel‘ beinhaltet alle drei SONATEN für Klavier von Frédéric Chopin. Es handelt sich hierbei um die verantwortungsvolle Ausgabe des großartigen Pianisten und Komponisten Ignaz Friedmann (1882-1948).
Es sind dies neben der als „Jugendwerk“ bezeichneten, und posthum veröffentlichten Sonate 1 c-Moll op. 4 aus dem Jahr 1828 die heute weithin bekannteren Sonaten 2 b-Moll op. 35 (auch „Trauermarsch-Sonate“ genannt, 1837-39), sowie 3 h-Moll op. 58 (1844).
Vielleicht ist es nicht übertrieben zu behaupten, dass man bezogen auf Frédéric Chopins Klaviersonatenschaffen, und einer möglichen Entwicklung, die man daraus lesen möchte, gerade jene durch ihre Kühnheit und Unbefangenheit in Form und Ausdruck sich zeigende C-Moll-Sonate als die „Chopinischste“ verstehen kann, ganz im Gegensatz zu dem als eigentümlich anmutenden, sehr deutlich in dunkler Klangatmosphäre gehaltenen, und ihrer Form und ihrem Ausdruck nach zu den rätselhaftesten Werken des Komponisten überhaupt zählenden Opus 35, oder aber der am formal „abgeklärtesten“ wirkenden H-Moll-Sonate op. 58.
Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Klaviersonaten Chopins ist zum einen im Hinblick auf die ideell-konzeptionelle und formale Ausprägung der „romantischen Sonate“ als sehr aufschlussreich anzusehen, zum anderen bezogen auf die kompositorische Entwicklung Chopins innerhalb dieser Gattung als durchaus interessant zu werten.