York Höller (geb. 1944), der unter anderem bei Bernd Alois Zimmermann (1918-1970) studierte, ist zu den herausragenden Komponistenpersönlichkeiten unserer Zeit zu zählen.
Sein umfangreiches Schaffen, das sich stilistisch aus der Auseinandersetzung mit der ‚Zweiten Wiener Schule‘ um Schönberg und Webern über den Serialismus hin zu einem unverwechselbaren Personalstil entwickelt hat, ist vielen Gattungen zugedacht: Orchestermusik, Konzert, Oper, Kammer- und Soloinstrumentalmusik, wobei die Klaviermusik einen recht breiten Raum einnimmt, Höller hier mitunter sehr gewichtige Werke hervorgebracht hat.
Auch die ‚Live-Elektronik‘ als integraler Bestandteil spielt in vielen Werken des Komponisten eine bedeutende Rolle.
Die hier vorliegende SONATE INFORMELLE (1968) ist Höllers erste Klaviersonate von bislang insgesamt drei (1986 folgt die ‚2. Sonate für Klavier (Hommage à Franz Liszt)‘, 2010 die ‚3. Sonate‘).
Das Werk ist dreisätzig mit: I. Sostenuto/Tempo I – II. Tranquillo – III. Introduzione/Molto agitato.
Die Sonate markiert den Beginn einer Stilwende Höllers, weg vom strengen Serialismus hin zu freier Atonalität. Es handelt sich um eine beeindruckende, von Expressivität und klavieristischer Virtuosität durchdrungene zeitgenössische Musik, die insbesondere durch ihre reichen Farb- und Klangauslotungen überzeugt.
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