In Bezug auf Franz Liszts 1853 erschienene SONATE H-MOLL für Klavier lässt sich bezogen auf den formalen Aufbau von einer "Mehrsätzigkeit in der Einsätzigkeit" sprechen. Es handelt sich um ein groß dimensioniertes Werk, innerhalb dessen es Liszt gelang, den mehrsätzigen "klassischen Satzzyklus" zu einem in sich geschlossenen, in vier Abschnitte gegliederten Gebilde in einem Satz verschmelzen zu lassen: Auf die langsame Einleitung folgt eine „"Sonatensatz-Exposition". In den ersten 17 Takten wird dabei das "thematische Material von drei Grundgedanken" vorgestellt, und dann verarbeitet. Der 1. Teil gliedert sich somit in 'Lento assai – Allegro energico – Grandioso – Recitativo'. Der sich daran anschließende 2. Teil 'Andante sostenuto – Quasi Adagio' nimmt quasi die Rolle des "langsamen Satzes" ein, das darauffolgende 'Allegro energico – Più mosso' lässt auf ein "Fugato" ein "Finale" mit "Reprisen-Charakter" folgen, beschließend dann der Abschnitt 'Stretta quasi Presto – Presto – Prestissimo – Andante sostenuto – Allegro moderato – Lento assai' in der Funktion einer "Coda", die gleichzeitig durch das "Stretto" eine grandiose Steigerung erfährt.
Gewidmet hat Liszt seine H-Moll-Sonate Robert Schumann. Überschrieben ist sie "An Robert Schumann. Beendet am 2. Februar 1853", und bezeugt die respektbetonte, freundschaftliche Absicht des Komponisten, auf die vom Kollegen vorgenommene Widmung dessen 1839 erschienener 'Fantasie C-Dur op. 17' ("Herrn Franz Liszt zugeeignet") zu antworten.
Bis heute zählt die H-Moll-Sonate zu den unangefochtenen Meilensteinen der romantischen Klaviermusik. Gleichzeitig stellt sie den Gipfel im Schaffen des Komponisten dar.
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