Beethoven Ludwig Van: SONATE G-DUR OP 31/1

Die SONATE G-DUR OP 31/1 (Nr. 16) gehört zusammen mit der ‚Sonate d-Moll op. 31/2 (Nr. 17, „Der Sturm“) und der ‚Sonate Es-Dur op. 31/3 (Nr. 18)‘ in eine gemeinsame Werkgruppe mit Klaviersonaten, die Ludwig van Beethoven (1770-1827) in den Jahren 1801-02 schrieb und damit der mittleren Schaffensperiode zuzurechnen sind.
‚Allegro vivace - Adagio grazioso - Rondo-Allegretto‘ lauten die 3 Sätze von Op. 31/1 in G-Dur, innerhalb denen sich eine Musik von durchweg pianistischer Spielfreude und mitunter Humor (1. und 3. Satz) beziehungsweise ausgesprochener Grazilität in der Art einer „Romanze oder eines Notturno“ (2. Satz) entfaltet.
Als besonders bemerkenswert und nahezu als Musterbeispiel in Sachen motivisch-thematischer Arbeit bei Beethoven kann das Kopfthema des Eröffnungssatzes gesehen werden: Es besteht aus zwei Elementen, die auf der einen Seite ihrem Wesen nach verschieden sind (tonleiterartig absteigendes Sechzehntellaufmotiv gegenüber dem sich anschließenden eher statischen akkordischen Motiv), und auch dynamisch voneinander abgegrenzt sind (forte gegenüber piano), andererseits aber bezogen auf den jeweiligen Anfangsimpuls rhythmisch identisch sind (auftaktige, übergebundene Sechzehntel).
Diese motivisch-thematische Verschränkung der ersten Takte, die sich aus dem Kontrast und aus den Gemeinsamkeiten gleichermaßen begründet, findet in der Folge beispielhafte Entfaltung.
Als Einzelausgabe vom bedeutenden Pianisten Artur Schnabel (1882-1952), die bei der ‚Edizioni Curci‘ (Italien) erschienen ist, liegt das Werk hier nun vor.
Schnabels Edition (dreisprachig: italienisch / englisch / deutsch) ist als „kommentierte Ausgabe“ zu verstehen, die das jeweilige Werk aus der eigenen, aufführungserprobten Sicht präsentiert und dementsprechend vielfältige Hinweise zur Interpretation und Aufführungspraxis vermittelt.