In der SONATE ES-DUR HOB 16/49 verbinden sich klassisch ausgewogene Struktur in bestem Sinne und Ausdrucksfreude zu einem bemerkenswerten Werk, das innerhalb des Klaviersonatenschaffens Joseph Haydns eine geradezu zentrale Stellung einnimmt:
Entstanden unter der Bezeichnung „Sonata per il Fortepiano“ in den Jahren 1789/90, und gewidmet „Maria Anna Edle v. Genzinger“, zeigt bereits der Kopfsatz „Allegro“ in seiner durchaus graziös und leichtfüßigen Atmosphäre ein hohes Maß an gestalterischer Meisterschaft – die die vor allem eine durchgeistigte, und in allen Belangen feinsinnig strukturierte motivisch-thematische Arbeit betreffenden außerordentlichen handwerklichen Fähigkeiten Haydns kommen hier besonders zur Geltung.
Der langsame Mittelsatz, ein „Adagio cantabile“ in B-Dur lebt von einer weiträumigen Ausspinnung des melodischen Geschehens, und besticht zudem durch die gelungene harmonisch kontrastreiche Behandlung von Haupt- und Mittelteil (B-Dur gegenüber b-Moll).
Das sehr tänzerische „Finale – Tempo di Minuet“ schließlich mit seinem außerordentlich bemerkenswerten Es-Moll-Mittelteil (!) setzt der wunderbaren Sonate einen gelungenen Schlußpunkt.
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