Beethoven Ludwig Van: SONATE D-MOLL OP 31/2 (STURM)

Der bedeutende Pianist Artur Schnabel (1882-1952) hat bei der ‚Edizioni Curci‘ (Italien) die 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven in 3 Bänden herausgebracht, zudem sind einige der Werke dort auch als Einzelausgaben erschienen, so wie die hier vorliegende SONATE D-MOLL OP 31/2 (STURM). Schnabels Edition (dreisprachig: italienisch / englisch / deutsch) ist als „kommentierte Ausgabe“ zu verstehen, die die jeweiligen Werke aus der eigenen, aufführungserprobten Sicht präsentiert und dementsprechend vielfältige Hinweise zur Interpretation und Aufführungspraxis vermittelt.
Unter der Opuszahl 31 sind drei Klaviersonaten Ludwig van Beethovens zusammengefasst: die ‚Sonate 16 G-Dur op. 31/1‘, die ‚Sonate 17 d-Moll op. 31/2‘ sowie die ‚Sonate 18 Es-Dur op. 31/3‘.
Entstanden in den Jahren 1801-02 gehören diese Werke in die mittlere Schaffensperiode. Op. 31/2 nimmt hier zudem eine gesonderte Stellung ein: Der Beiname „Sturm-Sonate“ geht Quellenangaben zufolge auf einen etwaigen Hinweis Beethovens zurück, der im Zusammenhang mit Shakespeares Schauspiel „Der Sturm“ genau die betreffende D-Moll-Sonate erwähnt haben soll.
Musikalisch gesehen sieht man sich hier einem Werk von leidenschaftlich entwickelter Dramatik gegenüber, das zudem durch den besonderen formalen Aufbau des Kopfsatzes wesentliche Züge des Beethovenschen Spätwerkes vorausnimmt: Durch das „Ineinandergreifen von freiem Ausdruck“ (rezitativische, freie Episoden - hier am eindrücklichsten der Beginn des Satzes mit der Abfolge ‚Largo-Allegro-Adagio‘ in den ersten sechs Takten) „und formalem Gestaltungswillen“ (die daraus hervorgehende Entwicklung zu einem überzeugenden geschlossenen formalen Zusammenhang) ist dieser „erste Satz“ ein „Musterbeispiel“, „und zählt daher zu den aufschlußreichsten der gesamten Sonatenkunst“ (G. Batel).
Es folgen dann noch der langsame Mittelsatz (‚Adagio‘) in B-Dur sowie der Finalsatz (‚Allegretto‘) in der Haupttonart d-Moll.