Haydn Joseph: SONATE CIS-MOLL HOB 16/36

Der Titel der Originalausgabe für die im Jahr 1780 erschienenen sechs Klaviersonaten Joseph Haydns (1732-1809), die "vom Verlagshaus Artaria den Fräulein Katharina und Marianna Auenbrugger gewidmet" sind, und zu denen auch die vorliegende SONATE CIS-MOLL HOB 16/36 gehört, lautet: "Sonate per il Clavicembalo o Forte Piano". Diese Werkgruppe beinhaltet Stücke, die wahrscheinlich bereits Anfang der 1770er Jahre entstanden sind (für die Sonate c-moll Hob. 16/20 ist das Entstehungsjahr 1771 bekannt), also neben den tatsächlich "neuen" Sonaten C-Dur (Hob. 16/35), D-Dur (Hob. 16/37) und G-Dur (Hob. 16/39) mit in diese Gruppe aufgenommen wurden. Für Hoboken 16/36 liegt die Entstehungszeit zwischen 1770 und 1775.
Von ihrem formalen Aufbau her könnte man die Cis-Moll-Sonate tatsächlich dem Frühwerk Haydns zuordnen: Mit der Satzfolge 'Moderato - Scherzando [Allegro con brio] - Menuet [Moderato]', also dem fehlenden eigentlichen langsamen Satz sowie dem 'Menuett' als Schlußsatz werden stilistische Charakteristika sichtbar, die es in den Sonaten der früheren Schaffensperioden häufig gibt, auf die der Komponist aber im Spätwerk gänzlich verzichtet.