Beethoven Ludwig Van: SONATE 26 ES-DUR OP 81A

In Ludwig van Beethovens 1809/10 entstandener SONATE 26 ES-DUR OP 81A (LES ADIEUX) verbinden sich persönlicher Ausdruck mit formalem Gestaltungswillen zu einer beispiellosen Synthese. Beethoven nutzt hier seine außerordentlichen schöpferischen Fähigkeiten vor allem im Bereich der ausdifferenzierten motivisch-thematischen Arbeit vollends aus, um eine programmatisch angestoßene, durchgeistigte Musik persönlicher Färbung schaffen zu können – als rein „darstellende“ Programmmusik ist Opus 81a demnach nicht zu verstehen.
Charakteristikum der Es-Dur-Sonate ist – wie bereits erwähnt – ihre ganz individuelle Formung, die aus einem sehr persönlichen Bezug her zu verstehen ist: Der Komponist nimmt eigenhändig die charakterliche Bezeichnung der Sätze vor, die ausgehend von dem im Einleitungsteil des 1. Satzes vorangestellten Motto „Le - be wohl“ mit seinem signalartig absteigenden Motiv (Terz es'-g' - Quinte b-f' - Sexte g-es') programmatisch eng miteinander verknüpft werden („Lebe wohl“ bezieht sich im Übrigen auf Erzherzog Rudolphs Abreise aus Wien am 4. Mai 1809).
Die zugrunde liegenden Sätze lauten: ‚Das Lebewohl (Les Adieux)‘ (Adagio – Allegro) – ‚Abwesenheit (L'Absence)‘ (Andante espressivo - In gehender Bewegung, doch mit viel Ausdruck) – ‚Das Wiedersehen (Le Retour)‘ (Vivacissimamente - Im lebhaftesten Zeitmaße).
Für Studium und Konzertsaal erweist sich ‚Les Adieux‘ heute als eines der beliebtesten Klavierwerke, der technisch-musikalische Anspruch liegt, wie bei eigentlich allen „großen“ Beethoven-Sonaten, auch hier sehr hoch.