Beethoven Ludwig Van: SONATE 14 CIS-MOLL OP 27/2 (MONDSCHEINSONATE)

Zweifelsohne zu den bekanntesten und meistgespielten Klaviersonaten Ludwig van Beethovens ist dessen 1801 geschriebene und ‚Giulietta Guicciardi‘ gewidmete SONATE 14 CIS-MOLL OP 27/2 (MONDSCHEINSONATE) zu zählen.
Betitelt ist dieses Werk ‚Sonata quasi una fantasia‘, eine auf Form, Inhalt und Charakter zu beziehende Begriffsprägung, die der Komponist auch für die 1800/01 entstandene Sonate 13 in Es-Dur op. 27/1 verwendet hat und damit diese beiden Sonaten als regelrechtes „Werkpaar“ herausstellt.
Der gegebene Beiname von Op. 27/2, „Mondscheinsonate“ indes stammt nicht von Beethoven selbst, sondern wurde nachträglich und von außen hinzugefügt und steht in engerem Zusammenhang mit dem besonderen Charakter des „berühmten“ ersten Satzes.
Betrachtet man sich das melodische Hauptmotiv dieses Kopfsatzes ‚Adagio sostenuto‘ aber genauer, so erkennt man bezogen auf die rhythmische Struktur (punktierte Achtel mit darauffolgender Sechzehntel und sich anschließender punktierter halben Note) im Zusammenhang mit dem wiederholten Ton (gis') eine Art „Trauermarsch-Motiv“, welches das gesamte musikalische Geschehen des Satzes bestimmt. Diese Beobachtung steht dann deutlich im Widerspruch zum landläufigen Beinamen.
Der 2. Satz, ein ‚Allegretto‘ in Des-Dur, hat tänzerischen Charakter, hell und freundlich.
Der abschließende 3. Satz ‚Presto agitato‘ ist Zentrum der ganzen Sonate: Hier entlädt sich die gesamte angestaute Energie in einem von höchster Dramatik geprägten Finale.
Der bedeutende Pianist Artur Schnabel (1882-1952) hat bei der ‚Edizioni Curci‘ (Italien) die 32 Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven in 3 Bänden herausgebracht, zudem sind einige der Werke dort auch als Einzelausgaben erschienen, so wie die hier betreffende.
Schnabels Edition (dreisprachig: italienisch / englisch / deutsch) ist als „kommentierte Ausgabe“ zu verstehen, die die jeweiligen Werke aus der eigenen, aufführungserprobten Sicht präsentiert und dementsprechend vielfältige Hinweise zur Interpretation und Aufführungspraxis vermittelt.