Stenhammar Wilhelm: SENSOMMERNAETTER OP 33

Wilhelm Stenhammar (1871-1927) ist als einer der wichtigsten schwedischen Komponisten des spätromantischen Zeitalters zu nennen.
Geboren und aufgewachsen in Stockholm, beginnt er auch dort seine musikalische Ausbildung in den Fächern Klavier, Orgel und Komposition und vervollkommnet sich als Pianist dann 1892/93 in Berlin.
Eine erfolgreiche Karriere als Pianist mit Konzerten im In- und Ausland schließt sich an, darüber hinaus nimmt Stenhammar neben seiner pianistischen und kompositorischen Tätigkeit eine ausgedehnte dirigentische Tätigkeit auf, wird zunächst Kapellmeister an der Königlichen Oper in Göteborg, bevor von 1907-22 Chefdirigent des dortigen Sinfonieorchesters wird.
Stilistisch ist die Musik Stenhammars einer spätromantischen Klangvorstellung verpflichtet. Von einer anfänglichen stärkeren Beeinflussung durch Anton Bruckners und Richard Wagners Musiksprache wendet er sich bald ab, um einem eher „nordischen“ Tonfall Raum zu schaffen. Jean Sibelius und Carl Nielsen werden für diesen Wandlungsprozess als wichtige Inspiratoren angesehen.
Fortan schreibt Stenhammar Musik von klaren, vereinfachten und auch gerafften Strukturen und gelangt unter Verwendung volkstümlicher Melodik, kirchentonaler Wendungen u.a. zu einer ganz eigenen, höchst wirkungsvollen Klangsprache „skandinavischer“ Natur.
Seine Werke zeugen von großer handwerklicher Fertigkeit, insbesondere auch was den Einsatz von Polyphonie anbelangt.
SENSOMMERNAETTER OP 33 („Spätsommernächte“) lautet der Titel eines 1914 geschriebenen Klavierzyklus mit 5 Charakterbildern: 1. Tranquillo e soave (c-Moll) – 2. Poco presto (c-Moll) – 3. Piano. Non troppo lento (As-Dur) – 4. Presto agitato (cis-Moll) – 5. Poco allegretto (fis-Moll).