Im Frühsommer 1854 komponierte Johannes Brahms (1833-1897) seine SCHUMANN VARIATIONEN OP 9 für Klavier zu 2 Händen, welche ganz gewiss im Zusammenhang mit seiner Zuneigung zu Clara und Robert Schumann zu sehen sind: Das zugrundeliegende Thema, aus denen Brahms eine Folge von 16 Variationen entwickelt, stammt aus der Nr. 1 (Ziemlich langsam, fis-Moll, 2/4-Takt) der ‚5 Albumblätter‘ (zusammengefasst in: Bunte Blätter op. 99, 1836-49) von Robert Schumann, die Variation 9 (Schnell) bezieht sich zudem auf das ‚Albumblatt Nr. 2‘ (Schnell, h-Moll, 2/4-Takt) derselben Sammlung, die Variation 10 (Poco Adagio) zitiert sodann 4 Takte aus dem Thema, welches sowohl Clara Schumann in ihrer ‚Romance variée op. 3‘ (1831-33) verwendet und dann auch in den ‚Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 20‘ aus dem Jahr 1853 nochmals darauf zurückkommt, als auch Robert Schumann selbst seinen ‚Impromptus op. 5‘ (1833/1850) zugrunde gelegt hatte.
In kompositorischer Hinsicht formt Brahms in seinem Op. 9 „den Gegensatz zwischen klassischer Strenge und romantischer Freiheit“ aus, „zwei Haltungen, deren Verschmelzung er schon in der Sonate op. 1 propagiert hatte und die er gern mit zwei Seiten seines Wesens identifizierte“ (Christian Martin Schmidt: Reclams Musikführer – Johannes Brahms).
Vorliegend hier das Werk als ‚Henle Urtext‘ in der Ausgabe von Margit L. McCorkle.
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