Vorliegend hier in einer revidierten, kritischen Ausgabe des italienischen Pianisten Guido Agosti (1901-1989) liegen hier die SCHERZI von Frédéric Chopin (1810-1849) in einem Band vor.
Diese entstanden über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren: Scherzo Nr. 1 in h-Moll op. 20 (1831/32), Scherzo Nr. 2 b-Moll op. 31 (1837), Scherzo Nr. 3 in h-Moll op. 39 (1839) und schließlich Scherzo 4 E-Dur op. 54 (1842).
Wie bei allen großen Klavierwerken Chopins handelt es sich dabei um von außerordentlicher Leidenschaftlichkeit durchdrungene, dramatisch-erregte, das virtuose Moment lebende, und reicher Klangfantasie beseelte Charakterstücke.
In gewisser Weise kann man hier, auch wenn das ‚Scherzo‘ als vom „Beethovenschen Sonaten-Typus“ losgelöstes, eigenständiges bravouröses Klavierstück bereits bei Mendelssohn und Hummel existierte, von einer formbezogenen Neubegründung dieses Typus durch Chopin sprechen, ideengeschichtlich in etwa vergleichbar mit der Entstehung der ‚Klavierballade‘ im 19. Jahrhundert, die maßgeblich auf diesen Komponisten zurückzuführen ist – Chopin greift den von Beethoven vorgeprägten Typus auf (rascher 3/4-Takt, Form A-B-A‘ (mit Trio) auf, stattet ihn mit einem großformalen Gerüst (Sonatenform!) aus, synthetisiert gewissermaßen dadurch das „scherzohafte“ mit dem „sonatenhaften“ zu einem eigenständig funktionierenden, formal geschlossenen Gebilde.
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